bahnstadt-forum.de

Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht - aber wir 'bauen' hier zum ersten Mal, was die Sache aufregend und manchmal etwas unheimlich zugleich macht. Im Gegensatz zu einer Mietwohnung hat man ungeahnte Freiheiten, allerdings auch die Freiheit, Dinge zu verplanen oder einfach zu vergessen - und hinterher ärgert man sich, dass ein Problem, das man leicht hätte beheben können, jetzt doch schon in Beton gegossen ist. Für alle aus dem 1. Bauabschnitt steht der Rohbau ja nun schon, aber für uns aus dem 2. Bauabschnitt ist gerade noch Zeit.

In diesem Sinne fände ich es toll, wenn wir hier ein paar Ideen oder Vorgehensweisen austauschen könnten. Insbesondere natürlich solche Punkte, wo Ihr sagt 'gut, dass wir daran gedacht haben' bzw. 'hätten wir daran mal rechtzeitig gedacht'...

Z.B.:

Organisatorisches:
- Wie habt Ihr das mit Bad, Küchen, Elektroplanung etc. gemacht? Selbst, oder mit professioneller Unterstützung?
- Wie oft besucht Ihr ('offiziell') die Baustelle? Wie lief das?
- Habt Ihr einen Baugutachter beauftragt? Wie lief das? Habt Ihr Empfehlungen?

Gestalterisches:
- Auch wenn das natürlich immer total individuell ist: Wart Ihr an Stellen mit dem vorgedachten Konzept von Grundriss, Bad, Küche, Türen etc. unzufrieden? Wo saht Ihr Probleme?
- Elektroplanung (machen wir gerade): Worauf habt Ihr geachtet? Wie ist Euer 'Beleuchtungskonzept'? Habt Ihr dafür irgendwo die Grundplanung wesentlich ändern müssen?
- Küche: Sicher der Ort mit den meisten Anschlüssen... interessante Ideen?
- Boden / Fliesen
- sonstige Sonderwünsche
- etc.

Ich freue mich über alle Rückmeldungen!

Ich fange auch mal gleich selbst an:

Wir haben gerade die Elektroplanung gemacht.

- Vor allem haben wir jede Menge Steckdosen hinzugefügt - davon kann man nie genug haben. Ich finde jeder 'Abschnitt', also jeder von Türen oder Fenstern eingegrenzte Bereich (ab ca 1m) sollte auch eine Steckdose haben - man will ja kein Verlängerungskabel durch den Laufweg spannen müssen, falls da später doch mal ein Elektrogerät stehen soll. Und: Zum Staubsaugen ist es nicht schlecht, wenn es wenigstens eine zugängliche Steckdose pro Raum gibt, vor der garantiert kein Schrank steht - z.B. bei den Lichtschaltern.
- Ähnlich (aber deutlich sparsamer - die Dinger sind ziemlich teuer) habe ich das auch mit den Homeway-Dosen gemacht. Adieu, Streaming über ein instabiles WLAN!
- Bei uns war der Lichtschalter für die Außenbeleuchtung total ungünstig plaziert - quasi maximal von der Terrassentür entfernt. Den haben wir natürlich so nahe wie möglich dorthin verlegt
- Der Lichtschalter für das Spiegellicht im Bad war auch auf der 'falschen' Seite, also nicht da, wo man ins Bad reinkommt
- Wir wollen an vielen Stellen Dimmer haben, weil das einfach gemütlicher ist. Während das Ding laut Gira-Preisliste und Internethändlern aber eigentlich maximal 120€ kostet, schlagen GU und Bauträger als Aufpreis noch mal locker 50% mehr drauf. Das summiert sich - da einen Schalter gegen einen Dimmer auszutauschen jetzt aber auch nicht komplizierter ist, als eine Lampe anzuschließen, machen wir das also lieber hinterher selbst.
- Im Wohn/Esszimmer haben wir einen Extrastromkreis für die Esstischbeleuchtung. Außerdem haben wir schaltbare Steckdosen für Stehlampen, Schrankbeleuchtung etc.
- Im HW-Raum waren bei der Elektro/TelCo-Technik keine Steckdosen vorgesehen - falls man z.B. noch ein Gerät dazustellen will.

Waschbecken - im Standard sind meist 2 Waschbecken im Hauptbad verbaut. Ich habe mir die Frage gestellt, ob nicht ein Waschbecken pro Bad genügt bzw. evtl. das eine etwas größer zu machen. Vorteil wäre neben der Kostenerstattung mehr (Ablage) Platz im Raum und weniger Reinigungsaufwand.

Was denkt ihr - oder sollte man die zwei Waschbecken im Standard drin lassen?

Freue mich auf jegliche Anregungen.

Ich denke, die ideale Zahl der Waschbecken hängt von der Zahl der Familienmitglieder und den persönlichen Gewohnheiten ab. Bei meinen Eltern gab es früher nur ein Hauptbad, dort aber zwei Waschbecken - eins für uns Kinder, eins für die Eltern - was schon sehr praktisch war, denn sonst steht man sich mit 4 Personen schnell im Weg. Inzwischen haben sie renoviert und nur noch ein großes Waschbecken. Aber sogar zu zweit kann es praktisch sein - wir stehen uns oft im Weg, wenn wir aus dem Haus gehen wollen und einer noch gerade die Hände wäscht und einer die Kontaktlinsen einsetzen will. Zur Zeit weichen wir auch oft schnutzige Babywäsche, die gerade einen kleinen Unfall hatte, als Sofortmaßnahme im Waschbecken ein, das dadurch dann natürlich auch erstmal belegt ist.

Wir nehmen daher ganz klar zwei Waschbecken. Kosten, Fläche und Putzen sind sicherlich Argumente - wer das zweite Waschbecken nie vermisst hat, braucht also vielleicht auch jetzt keins...

Wir werden auf jeden Fall auch zwei Waschbecken nehmen, alternativ ist vielleicht auch ein großes Waschbecken mit zwei Armaturen ähnlich gut, dass man sich nicht in die Quere kommt.
Mich würde mal interessieren, für welchen Parkettboden Ihr Euch entscheidet bzw. entschieden habt - matt versiegelt oder geölt. Es sieht ja beides recht ähnlich aus.
Wir werden übrigens in ein Cross-Over-Haus (4-Zimmerversion) mit Gartenanteil einziehen. Da haben wir die Küche mit dem Essbereich vertauscht, d.h. Küche ist in der Mitte und Essen beim Fenster. Wir wohnen derzeit in einem RMH und da hat uns immer gestört, dass der Esstisch an der dunkelsten Stelle im EG steht, wo man sich doch oft aufhält.

... wobei man bei einem großen Waschbecken eben nicht getrennt Wasser einlaufen / stehen lassen kann - und es kostet auch noch Aufpreis.

Beim Boden nehmen wir den ganz normalen Eiche-Schiffsboden. Landhausdiele war bei uns nicht mehrheitsfähig. :-) Dunkles Parkett kann zwar mit den passenden Möbeln sehr chic sein, ich hätte aber Sorge, dass ich mich in ein paar Jahren daran sattgesehen habe. Eiche natur ist zwar etwas langweiliger, dafür aber ziemlich zeitlos. In Sachen versiegelt / geölt haben wir uns von dem Argument überzeugen lassen, dass der geölte Boden würdevoller altert und sich im Zweifel auch besser wieder aufpolieren lässt. Falls jemand hier versiegeltes Parkett nimmt, können wir ja in ein paar Jahren vergleichen...

Noch ein wichtiger Nachtrag zu Elektroplanung: Mir ist erst sehr spät aufgefallen, dass an diversen Stellen Lichtschalter fehlten. Aus einem der Reihenhäuser habe ich auch schon Ähnliches gehört. Was wirklich geholfen hat: Sich vorzustellen, abends im Dunkeln nach Hause zu kommen, in die Küche / ins Wohnzimmer / ins Bett zu gehen bzw. morgens aufzustehen etc. - sind da wirklich überall Lichtschalter, wo man welche erwarten würde? Bei uns hätte man etwa entweder zweimal zwischen Diele und Wohnzimmer pendeln oder sich im dunklen Wohnzimmer bis zum Lichtschalter tasten müssen... bei Häusern mit Treppen sicherlich noch kritischer...

florian hat geschrieben:Während das Ding laut Gira-Preisliste und Internethändlern aber eigentlich maximal 120€ kostet, schlagen GU und Bauträger als Aufpreis noch mal locker 50% mehr drauf.

Woher wisst Ihr denn das? Wir haben immer noch keine Kostenangaben fuer unsere Sonderwuensche, die ja schon umgesetzt werden. Die letzte Mail vom 1. April (das war wohl doch kein Zufall mit dem Datum) besagte, dass wir die Kosten sehr zeitnah erfahren. Seitdem haben wir nichts mehr gehoert. 1. BA wohlgemerkt.

jolanda hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, für welchen Parkettboden Ihr Euch entscheidet bzw. entschieden habt - matt versiegelt oder geölt. Es sieht ja beides recht ähnlich aus.

Wir haben uns lange mit den Varianten beschaeftigt, Preise verglichen etc. Wir haben uns letztendlich entschieden, den Boden in Eigenleistung zu machen, da die "besseren" angebotenen Boeden viel zu hohe Aufpreise haben und uns die Standardboeden nicht gefielen. Dafuer wurden uns knapp 10TEUR gutgeschrieben. Wir werden jetzt wohl geoelte handgehobelte Eiche nehmen, da sieht man keine Kratzer.

Was kostet denn zusätzliche Elektroausstattung im WG 1. BA:

- Steckdose
- Lichtschalter

Vielen Dank.

Wir haben die Preise über die Architektin beim Generalunternehmer erfragen lassen. Das Problem ist ja, dass die Beschaffung und Bepreisung vom Generalunternehmer (Altenbach) gemacht werden, so dass der Bauträger oder die Architekten selbst gar keine Aussage machen können (dass sie eigentlich bei typischen Sachen zumindest unverbindliche Erfahrungswerte angeben können sollten, steht auf einen anderen Blatt). Insoweit war das schon eine einmalige Aktion, die durch mehrmaliges Nachfragen zustandekam, und die auch nur ein paar beispielhafte Elemente enthielt. Insoweit kann ich Euch auch nur sagen, dass im 2. BA ein Dimmer statt Schalter 188€ kostet, eine zusätzliche Netzwerkdose 370€, eine zusätzliche Steckdose 51€, und eine Dreifach- statt Zweifachsteckdose 42€.

Vielen Dank für die Antwort. Das ist aber ganz schön teuer.